Ukraine

Europas größtes AKW erneut von Strom abgeschnitten

Weiterer Zwischenfall beim AKW Saporischschja: In Folge russischer Angriffe ist das Atomkraftwerk erneut vom Strom abgeschnitten. 

Nikolaus Pichler
Das grösste AKW von Europa ist von externer Stromversorgung abgeschnitten.
Das grösste AKW von Europa ist von externer Stromversorgung abgeschnitten.
Imago

Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des Betreibers in Folge russischer Angriffe erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten worden. Am Montag traf eine Attacke ein Umspannwerk auf ukrainischem Territorium, wie Enerhoatom mitteilte. Die Anlage ist das grösste Atomkraftwerk Europas. Die insgesamt sechs Reaktoren wurden wegen der Kämpfe heruntergefahren, Strom wird aber weiter für den Betrieb wichtiger Sicherheitssysteme benötigt.

Abbrüche der Stromversorgung zwangen Enerhoatom bereits mehrfach, Dieselgeneratoren einzusetzen, um die Sicherheitssysteme in Betrieb zu halten. Der Kernkraftwerksbetreiber wiederholte seine Forderung nach einer Entmilitarisierung der Anlage und dem Abzug der russischen Streitkräfte aus der Umgebung.

Selenksi: "Feind wird uns nicht brechen"

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist Montag früh mitten im Berufsverkehr erneut von russischen Luftangriffen getroffen worden. Auch aus anderen Regionen des Landes wurden Angriffe gemeldet. Es soll mehrere Todesopfer gegeben haben. In der Nacht und den ganzen Morgen sei das Land angegriffen worden, teilte Staatschef Wolodimir Selenski am Montag mit. In Kiew sei ein Wohngebäude getroffen worden. Selenski verurteilte die Angriffe als Terror gegen die Zivilbevölkerung.

"Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen", schrieb Selenski im Nachrichtenkanal Telegram. Berichte über russische Angriffe gab es neben Kiew auch aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes. Der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj sprach laut Reuters von landesweit "einigen" Todesopfern.

Luftalarm nach drei Stunden aufgehoben

In Kiew wurde der Luftalarm nach mehr als drei Stunden aufgehoben. Die Stadtverwaltung rief die Menschen am Montagvormittag dazu auf, dennoch weiter vorsichtig zu sein und im Falle von erneutem Alarm sofort Schutzräume aufzusuchen. Wie schon eine Woche zuvor war das Stadtzentrum von den Explosionen betroffen. Laut Bürgermeister Witali Klitschko wurde auch der belebte Innenstadtbezirk Schewtschenkiwskyj getroffen.

Aus einem getroffenen Wohnhaus seien bisher 18 Menschen gerettet worden, schrieb Klitschko auf Telegram. Eine Frau sei ums Leben gekommen, eine weitere Person sei noch unter Trümmern eingeschlossen, sagt Klitschko vor der Presse. "Alles, was hier geschieht, ist Terrorismus." Laut Klitschko hatte ein Drohnenangriff zu einer Explosion in dem Haus geführt.

Bahnchef Olexander Kamyschin berichtete auf Twitter von einem Einschlag unweit des Kiewer Hauptbahnhofs. Dabei habe es aber keine Opfer gegeben, schrieb er. In sozialen Netzwerken wurden Fotos von beschädigten und brennenden Gebäuden veröffentlicht.

1/62
Gehe zur Galerie
    <strong>19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro.</strong> KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, <a data-li-document-ref="120079166" href="https://www.heute.at/s/550-jobs-weg-ktm-chef-kassierte-drei-millionen-euro-120079166">wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat &gt;&gt;&gt;</a>
    19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro. KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat >>>
    Manfred Fesl, Pierer Mobility AG